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MaximStr Nr1

Haus Nr. 1

Das Haus Zum Sünfzen in Lindau an der Maximilianstraße:

Telefon: +49 (0) 8382 - 58 65

Ein altes Gasthaus mit vierbogigem Laubengang, das aus ehemals zwei Gebäuden entstanden ist. Drei Vollgeschosse, darüber ein Kniestock und Pultdach mit zwei kleinen Gauben.
Die Homepage www.suenfzen.de mit Bildern

Dort heißt es im Jan. 2020 aktuell:

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Familie Grättinger hat die Pacht im Gasthaus zum Sünfzen nach 78 Jahren abgegeben.
Wir sagen SERVUS.

Herr Demirel ist der neue Pächter des Gasthaus zum Sünfzen und wird nach kurzer Renovierungsphase Anfang Februar die Türen den Sünfzens wieder für Sie öffnen.



Erste Erwähnung 1358. Bis 1815 Gemeinschaftshaus der Fernkaufleute (der sog. Lindauer Geschlechter; ein Pendant der Kaufleute zu den Handwerkerzünften).


Übrigens: Der Stern im Wirtshaus-Schild ist ein altes Zeichen der Bierbrauer-Zunft (Zoiglstern).

Der heutige Zustand entstand im Wesentlichen bei der Renovierung im Jahr 1901.


Davor steht im Platz ein mit Gitter geschützter Tiefbrunnen[1]









Sünf16

Die Nachbarhäuser entlang der Maximilianstraße










Betreiber: DEMI & REL GASTRO GmbH, HRB 14926







Name der Handelsherren, der Sünfzen[]

Zugleich, genauer: vorher der Name der Sünfzengesellschaft, dem Zusammenschluss der alteingesessenen Patrizierfamilien, die in Lindau im Handel tätig waren, von dem wir erste Nachricht aus dem Jahre 1358 haben. Der älteste Ordnungsbrief der Sünfzen stammt von 1430.

Gebäudeschmuck, Wirtsschild[]

Die Fassade zur MaxStraße hat zentral über dem ersten der vier Bögen ein Habsburger-Wappen.

Zwischen den beiden Fensterzeilen ist ein Bilderfolge mit einem Kaufmannszug aufgemalt.

An der westlichen Hausecke zeigt das Wirtshausschild den Mälzer- oder Brauerstern. Die Ähnlichkeit mit dem jüdischen Symbol des Davidssterns, das von den Nazis zur Stigmatisierung der verfolgten jüdischen Mitmenschen benutzt wurde, wurde für den Wirt zum politischen Problem – „Da hat man in der NS-Zeit, Mitte der 30er Jahre, Zacken abgesägt, damit der Stern nicht mehr wie ein Davidstern aussieht.“ Lange nach 1945 wurden die entfernten Zacken wieder angebracht.

www[]

Literatur[]

  • Alfred Otto Stolze: Der Sünfzen zu Lindau. Das Patriziat einer schwäbischen Reichsstadt. Hrsg. v. Bernhard Zeller, Lindau/Konstanz, 1956
Schild Sü 16

Bei Wikipedia genannte Literatur:

  • Dr. Karo: Sünfzen. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 28. Jg. 1899, S. 115–116 (Digitalisat) – mit der These der Wortherkunft von „Symposion“
  • Karl Wolfart: Die Patriziergesellschaft zum Sünfzen in Lindau, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 32. Jg. 1903, S. 3–23 (Digitalisat)
  • Franz Joetze (Hrsg.): Das Leben des Lindauer Bürgermeisters Rudolf Curtabatt, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 35. Jg. 1906, S. 35–64 (Digitalisat)
  • Wilhelm Beck: Der Sünfzen in Lindau, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 49. Jg. 1921, S. 25–26 (Digitalisat)
  • Clara Speer-Stolze: Ewige Quelle : Das Lebensbuch der Anna Stolze von Pfister. Salzer, Heilbronn 1937.
  • Alfred Otto Stolze: Der Sünfzen zu Lindau. Das Patriziat einer schwäbischen Reichsstadt. Bernhard Zeller, Lindau/Konstanz 1956.
  • Wolfgang Reinhard: Oligarchische Verflechtung und Konfession in oberdeutschen Städten. In Antoni Mączak (Hrsg.): Klientelsysteme im Europa der Frühen Neuzeit. Oldenbourg, München 1988
  • Christoph Heiermann: Die Spitze der Sozialstruktur: Organisation städtischer Eliten im Bodenseeraum. In: Matthias Meinhardt und Andreas Ranft (Hrsg.): Die Sozialstruktur und Sozialtopographie vorindustrieller Städte. Akademie Verlag, Berlin 2005.
  • Beate Falk: Die Lindauer Patriziergesellschaft Zum Sünfzen. Eine neue Namensdeutung, in: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 128. Jg. 2010, S. 3–12 (Digitalisat) – deutet die Wortherkunft als Laster „Seufzen“ (Zorn, Rachgier)


Anmerkungen[]

  1. Vgl. zu Bindergasse 2 und Max.Str. 1 u. 3 bei Götzger, 1969. S. 54. Auch Abb. 16 T12


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